Die EUDR-Verordnung (EU 2023/1115) wirft bei Unternehmen, die Holzpaletten nutzen, immer mehr Fragen auf. Kein Wunder - ab dem 30. Dezember 2025 müssen große und mittlere Unternehmen und ab Juni 2026 auch kleine und Kleinstunternehmen die neuen Vorschriften einhalten. Viele Logistikmanager fragen sich: Bedeutet die Verwendung von Holzpaletten neue Verpflichtungen und zusätzliche Kosten für uns?
Kurz gesagt: Nein – vorausgesetzt, das Unternehmen bringt keine neuen Paletten auf den Markt, sondern setzt auf Lösungen, die auf Rückgewinnung und Wiederverwendung basieren. Die gute Nachricht lautet: Wenn Sie mit einem vertrauenswürdigen Partner für die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Holzpaletten zusammenarbeiten, tragen Sie weder die Kosten noch die Verantwortung im Zusammenhang mit der EUDR. Es lohnt sich auch, einen Lieferanten zu wählen, der dies mit Unterlagen bestätigen und die operative Verantwortung übernehmen kann. Lassen Sie uns dies genauer betrachten.
Warum ist die EUDR eine Herausforderung?
Das vorrangige Ziel der Verordnung (EU) 2023/1115 über Produkte aus waldschonender Produktion ist es, "die Treibhausgasemissionen und den Verlust der biologischen Vielfalt zu verringern, indem der Verbrauch von Produkten aus waldschonender Produktion gefördert und die Auswirkungen der EU auf die weltweite Waldzerstörung begrenzt werden".
Warum ist die Einhaltung dieser Vorschrift im Hinblick auf die Umweltverantwortung so wichtig? Wir haben die Rolle dieser Verordnung bereits im Blog-Artikel „Die EUDR und ihre Auswirkungen auf die nachhaltige Nutzung von Ladungsträgern aus Holz“ erörtert.
Die neuen Vorschriften verlangen Nachweise dafür, dass das zur Herstellung von Paletten verwendete Holz aus legalen und nachhaltigen Quellen stammt.
Die größten Belastungen betreffen:
- Palettenhersteller und -importeure müssen ihre Sorgfaltspflicht erfüllen, Daten über die Herkunft des Holzes sammeln und das Risiko der Entwaldung bewerten.
- Vertriebshändler (Händler) sind für die Rückverfolgbarkeit und Dokumentation verantwortlich.
Wer bezahlt für die EUDR und wer nicht?
Jene Stelle, die Paletten auf den EU-Markt bringt (Hersteller, Händler, Importeur oder auch "Betreiber" genannt) oder aus der EU exportiert, zahlt und meldet. Sie ist für die vollständige Dokumentation der Herkunft des Holzes verantwortlich.
Der Palettennutzer, der keine Paletten in Verkehr bringt, sondern bereits eingeführte Paletten (gebraucht, repariert usw.) verwendet, muss weder etwas zahlen noch melden.
Was muss ein Lieferant/Partner aus der EU mitbringen, um ein Unternehmen von den EUDR-Kosten zu befreien?
- Rohstoffquellen: FSC/PEFC-zertifiziertes Holz oder Holz aus staatlichen Wäldern; Zertifikate unterstützen die Einhaltung der Vorschriften (ersetzen jedoch nicht die Risikobewertung).
- Vollständige Rückverfolgbarkeit "vom Wald bis zum Kunden", einschließlich Verweisen auf Konformitätserklärungen für in Verkehr gebrachte Holzpaletten.
- Service und Reparaturen nach Standard: Arbeiten gemäß den EPAL-Anforderungen und transparenten Qualitätsklassifizierungsblättern.
- Berichterstattung für den Kunden: Zusammenfassungen für ESG, interne Audits und Partneranfragen.
Häufig gestellte Fragen zu EUDR
Nachstehend haben wir die am häufigsten gestellten Fragen und Antworten zur EUDR zusammengestellt, wer für die Umsetzung oder Bereitstellung der entsprechenden Dokumente im Zusammenhang mit der EUDR verantwortlich ist und in welcher Phase dies geschieht.
Ich kaufe neue Paletten von einem Lieferanten in der EU für den Transport meiner Waren. Unterliege ich den EUDR- Bestimmungen?
In diesem Fall liegt die Sorgfaltspflicht beim Palettenlieferanten (Hersteller, Importeur usw.). Dieser ist verpflichtet, alle Dokumente vorzulegen, mit denen die Legalität des Holzes bestätigt wird. Wenn Sie Paletten von Rotom kaufen, können Sie sicher sein, dass Sie alle erforderlichen Daten gemäß den EUDR-Vorschriften erhalten.
Ich kaufe Holzpaletten für den Transport von Waren von einem Lieferanten außerhalb der EU. Bin ich den EUDR-Vorschriften unterworfen?
Wenn Ihr Unternehmen Holzpaletten von außerhalb der EU kauft, unterliegt es vollständig den EUDR-Vorschriften, da es das erste Unternehmen ist, das die Palette auf den EU-Markt bringt. Ihr Unternehmen muss dann Sorgfaltspflichten erfüllen, Geolokalisierungsdaten und erforderliche Zertifikate einholen und eine Risikoanalyse durchführen.
Entsprechen gebrauchte oder reparierte Holzpaletten der EUDR?
Die EUDR gilt für das erstmalige Inverkehrbringen eines Holzprodukts. Die Wiederverwendung einer bereits im Umlauf befindlichen Palette stellt kein erstmaliges Inverkehrbringen dar und begründet daher keine neuen Verpflichtungen für Sie. Beim Kauf gebrauchter Paletten sind beide Vertragsparteien von dieser Verpflichtung befreit. Dazu müssen beide Parteien ausreichende Unterlagen als Nachweis dafür sammeln und aufbewahren, dass die verwendeten Holzpaletten tatsächlich wiederverwendet werden.
Ich erhalte Waren von einem Lieferanten auf Holzpaletten. Unterliege ich den EUDR-Vorschriften?
Wenn Sie nur die Waren (das eigentliche Produkt) kaufen und die Palette lediglich eine Transportverpackung ist, die nicht weiterverkauft oder in Verkehr gebracht wird, gelten Sie in der Regel nicht als Unternehmen, das Holz auf dem EU-Markt in Verkehr bringt. Die Verpflichtung liegt beim Importeur oder Hersteller der Holzpalette.
"Umgeht" Kunststoff die EUDR?
Die EUDR gilt für bestimmte Rohstoffe, darunter auch Holz. Andere Trägermaterialien wie Kunststoffpaletten können eine Alternative darstellen, dennoch lohnt es sich, die Gesamtkosten und die Umweltauswirkungen zu berechnen. Oftmals ist die Reparatur und Wiederverwertung von Holzpaletten nach wie vor die kostengünstigste und ressourcenschonendste Option.
Wiederaufbereitung statt Kauf neuer Paletten?
Eine der einfachsten Möglichkeiten, EUDR-bezogene Kosten und Formalitäten zu vermeiden, besteht darin, Ihre eigenen Ladungsträger regelmäßig wiederzuverwenden. Auf diese Weise kehren die meisten Paletten, die Sie mit Produkten an Kunden versenden, zu Ihrem Unternehmen zurück und stehen für die Wiederverwendung bereit. Anstatt neue zu kaufen, können Sie dieselben Ladungsträger verwenden und so deren Lebenszyklus um ein Vielfaches verlängern.
Es herrscht die weit verbreitete Meinung, dass die Rücknahme von Ladungsträgern eine umfangreiche Infrastruktur erfordert und kostspielig ist. In der Praxis ist jedoch genau das Gegenteil der Fall: Durch die Auslagerung dieses Prozesses an einen Logistikpartner müssen Sie nicht in eigene Reparatur-, Sortier- oder Palettenumlaufsysteme investieren. Bei Rotom übernehmen wir diese Aufgaben für Sie und nutzen dabei ein bewährtes Netzwerk von Lagern und eine Registrierungstechnologie für Ladungsträger.
Jede Lieferung Ihrer Produkte wird automatisch im IT-System erfasst – so wissen Sie, wo und wann die Paletten beim Kunden ankommen. Anschließend holt Rotom die leeren Ladungsträger ab, transportiert sie zum nächstgelegenen Lager, sortiert sie und repariert sie bei Bedarf. Geprüfte und saubere Paletten werden nach einem Just-in-time-Modell an Ihr Unternehmen zurückgeliefert.
Infolgedessen verzeichnet Ihr Unternehmen geringere Investitions- und Betriebskosten für Ladungsträger, hat weniger „tote“ Lagerbestände, erlebt kürzere Ausfallzeiten und vermeidet EUDR-Formalitäten, da es keine neuen Paletten auf den Markt bringt.
Palettenreparatur und -service – Einsparungen und Verantwortung
Bei intensiver Palettennutzung sind Beschädigungen unvermeidlich. Dies kann Risiken im Lager mit sich bringen, Abfall verursachen und die Transportsicherheit beeinträchtigen. Deshalb ist eine professionelle Reparatur unerlässlich.
Bei Rotom reparieren wir Paletten gemäß den EPAL-Standards und verfügen über Lizenzen, um diese Dienstleistungen in unseren Niederlassungen durchzuführen. Jede reparierte Palette erfüllt die Qualitätsstandards, sodass sie vollständig austauschbar und sicher im Umlauf ist. Wichtig ist, dass die Reparatur (unter Verwendung gebrauchter Komponenten) nicht als neue Markteinführung gilt und somit keine EUDR-Verpflichtungen auslöst.
Die regelmäßige Wartung und Reparatur von Holzpaletten leistet einen echten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Durch die Verlängerung der Lebensdauer von Paletten reduzieren Sie die Abholzung, senken CO2-Emissionen und sparen gleichzeitig Kosten für die Anschaffung neuer Ladungsträger.
Zusammenfassung
Die EUDR verändert die Spielregeln in der europäischen Logistik, muss jedoch keine zusätzliche Belastung für Ihr Unternehmen darstellen. Rückgewinnung, Reparatur und Paletten-Pooling sind Lösungen, die nicht nur gesetzliche Verpflichtungen erfüllen, sondern auch echte Kosteneinsparungen und eine Verbesserung der Prozesseffizienz ermöglichen.
Wenn Sie sich für eine Zusammenarbeit mit Rotom im Bereich Palettenrückgewinnung und -wiederverwendung entscheiden, profitieren Sie von folgenden Vorteilen:
- Tragen Sie keine Kosten oder Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der EUDR,
- Profitieren Sie von einer kostengünstigeren und effizienteren Logistik,
- Erhalten Sie eine vollständige Compliance-Dokumentation,
- Bilden Sie eines Unternehmensimage, das im Sinne der Nachhaltigkeit agiert,
- Unterstützen Sie einer Kreislaufwirtschaft und Abfallreduzierung.
Bei Rotom unterstützen wir unsere Kunden seit Jahren beim Aufbau einer nachhaltigen Logistik. Dank zertifizierter Holzquellen, professioneller Infrastruktur und IT-Systemen übernehmen wir die Verantwortung im Zusammenhang mit der EUDR. Ihr Unternehmen kann sicher, modern und ohne zusätzliche Kosten arbeiten.
Möchten Sie die Möglichkeit einer Zusammenarbeit im Bereich der Wiederverwendung von Ladungsträgern besprechen? Kontaktieren Sie uns, und die Experten von Rotom helfen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Lösungen für Ihre Lieferkette.
